Jette Nietzard hat vor kurzem die Führung der Grünen Jugend übernommen und erregte bereits mehrfach Aufmerksamkeit durch kontroverse Äußerungen. In diesem Artikel werden einige ihrer bemerkenswertesten Aussagen dokumentiert.
Seit etwas über einem halben Jahr ist Nietzard nun Sprecherin der Grünen Jugend. Gemeinsam mit Jakob Blasel hat sie im Oktober das Amt angetreten, nachdem der vorherige Vorstand im September aufgrund von "inhaltlichen und strategischen" Differenzen mit der Bundespartei zurücktrat und die Partei verließ.
Als Mitglied des linken Flügels der Grünen genießt sie es, als Provokateurin wahrgenommen zu werden. Vor Kurzem schrieb die 26-Jährige auf ihrem X-Account, dass sie gerne gesellschaftliche Spannungen schaffe. Ihr Spalt, so erklärte sie, liege nicht zwischen Deutschen und Flüchtlingen, sondern zwischen Milliardären und dem Rest der Bevölkerung.
Die Reaktionen auf Nietzards Aussagen sind besonders in den Reihen der Grünen heftig. Winfried Kretschmann, der erste grüne Ministerpräsident von Baden-Württemberg, forderte sie sogar auf, die Partei zu verlassen.
Am Silvestertag sorgte ein Tweet von Nietzard über Männer und Feuerwerkskörper für Aufregung. Darin behauptete sie, dass Männer, die ihre Hand verlieren, keine Frauen mehr schlagen könnten. Obwohl sie sich am folgenden Tag für diese Aussage entschuldigte und den Tweet löschte, war die Kritik enorm, insbesondere wegen der Verallgemeinerung.
Ein weiterer umstrittener Kommentar kam im Januar im Zusammenhang mit den Vorwürfen gegen den ehemaligen Bundestagsabgeordneten Stefan Gelbhaar. Nietzard erklärte, dass in einer feministischen Partei Betroffenen Glauben geschenkt werden müsse, was implizierte, dass die Unschuldsvermutung für Männer nicht gelte. Sie stellte klar, dass die Grünen keine gerichtliche Institution seien, was zu intensiven Diskussionen innerhalb der Partei führte.
Gelbhaar hatte im Dezember seine Kandidatur aufgrund der Vorwürfe zurückgezogen. Später stellte sich heraus, dass die Anschuldigungen offenbar von einer jungen feministischen Grünen-Politikerin erfunden worden waren, was zu ihrem Rücktritt und einer Strafanzeige seitens der Grünen führte.
Ein jüngstes provokantes Statement veröffentlichte Nietzard auf ihrem Instagram-Account, wo sie Fotos von sich in einem Pullover mit der Aufschrift "ACAB" (Alle Polizisten sind Bastarde) postete. Diese pauschale Kritik an der Polizei stieß bei vielen führenden Grünen auf heftige Ablehnung. Co-Parteichef Felix Banaszak bezeichnete ihre Äußerung als inakzeptabel und erwog eine Neubesetzung der Parteiführung der Grünen Jugend.
Irene Mihalic, parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen im Bundestag und selbst Polizistin, äußerte sich betroffen und wies darauf hin, dass Polizisten täglich für die Sicherheit der Bürger arbeiten. Cem Özdemir, ehemaliger Minister und Spitzenkandidat der Grünen in Baden-Württemberg, betonte, dass die Polizei auch die Werte der Grünen verteidige und dass ein Verständnis für diese Rolle wichtig sei.